arbeitet am MOD Institute in Bangalore und Berlin.
Tile von Damm ist Politikwissenschaftler und seit 2010 Leiter des Stadtforschungsinstituts MOD in Bangalore und Berlin. Er war zuvor verantwortlich für die universitäre Gesamtstrategie der Humboldt Universität zu Berlin im Rahmen der Exzellenzinitiative und als Forschungsmanager am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung tätig. 2002 gründete er den anwendungsorientierten gesellschaftspolitischen ThinkTank PerGlobal. Als Vertreter der Zivilgesellschaft verhandelte er die UN-Weltgipfel zur Nachhaltigen Entwicklung und zur Weltinformationsgesellschaft mit. Er studierte in Marburg und Berlin.
Forschung: Bürgerlicher Protest und Soziale Medien
Die repetitive Verwendung von Partizipation verdeutlicht den zunehmenden administrativen und institutionalisierten Charakter demokratischer Teilhabe. Besonders das private, „bürgerliche“ Engagement wächst seit Jahren, zeitgleich jedoch zeigt sich ein abnehmendes langfristiges Binden an Akteure und/oder Interessen. Gerade soziale Medien scheinen diesen Trend zu verstärken. Weniger eindeutig zu verifizieren sind jedoch der qualitative Charakter sowie der tatsächliche Zugang zu politischer Teilhabe und damit zu Teilhabe an Stadt.
Insbesondere bei der Verhandlung von öffentlichen Räumen sind die Verfahren zunehmend Kippfigur unterschiedlicher Partikularinteressen. Hierin besteht die Gefahr eines einmaligen Abdrucks des „informierten Bürgers“, der sich dauerhaft in die öffentlichen Stadträume von morgen einflechten wird. Die Frage, was die aktuellen Aufrufe über Stadt und ihre Stadtgesellschaft generell verrät, stellt sich daher unweigerlich: Wenn wir von öffentlichen Räumen sprechen, meinen wir dann noch immer jenen Raum, der als Ort des Aushandelns dem politischen Raum und damit Stadt entspricht und sichtbar macht, oder aber ausdeklinierte Räume, konstituiert und generiert über „bürgerliches Abwinken“?
Den vollständigen Mitschnitt finden Sie hier.